Karin Sander

Sander Karin 1400

Karin Sander - Karin Sander: Marlene Limburg, Gewalt an Mädchen I + II für TERRE DES FEMMES | 2018 / 2019
Innova Fiba Print auf Alu Dibond, matt
50 x 52 cm und 50 x 60 cm
Startpreis: 2.000 Euro
Nr. 02

Künstlerin

Karin Sander, 1957 in Bensberg, Nordrhein-Westfalen geboren, studierte an der Freien Kunstschule und an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart sowie am Whitney Independent Study Program, New York. Karin Sander arbeitet mit unterschiedlichen Medien wie Installation, Fotografie, Skulptur, Zeichnung und 3D Technologien. Für die Benefiz-Kunstauktion von TERRE DES FEMMES hat sie die 16 jährige Marlene Limburg mit ihren Fotografien eingeladen und damit eine Collage geschaffen, die eine delegierte Autorenschaft auf den Plan ruft. Die Arbeiten von Karin Sander wurden in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen sowie auf internationalen Biennalen gezeigt und sind in Sammlungen weltweit präsent, darunter im Kunst Museum Winterthur, The National Museum of Art, Osaka, The Museum of Modern Art, New York und San Franzisco, The Metropolitan Museum New York. Permanente Arbeiten im öffentlichen Raum sind beispielsweise in der Kunstuniversität Linz, im Deutschen Bundestag, Berlin, in der Stadt Münster, auf dem Promenadenplatz, München und der Willy-Brandt-Platz München-Riem. 1999 erhielt sie eine Professur an der Kunsthochschule Weißensee, seit 2007 hat sie den Lehrstuhl für Architektur und Kunst an der ETH Zürich inne. Karin Sander lebt und arbeitet in Berlin und Zürich.

Publikationen

2019 Karin Sander. A – Z, 466 Seiten, Verlag der Buchhandlung Walther König, Köln 2019

2018  Karin Sander: Oliver Bottini, Wintertod. Eine Kriminalgeschichte. Hg. Konrad Bitterli, 154 Seiten, Verlag der Buchhandlung Walther König, Köln 2018; Karin Sander: Zoë Beck, Fake It Or It Didn't Happen. Eine Kriminalgeschichte. Hg. Konrad Bitterli, 46 Seiten, Verlag der Buchhandlung Walther König, Köln 2018

2011 Karin Sander. Ausstellungskatalog, n.b.k. Hg. Marius Babias.

Mehr Informationen unter: www.karinsander.de

TERRE DES FEMMES dankt der Künstlerin für die Werke.

"Im Werk von Karin Sander spielen Strategien der Delegierung von Autorschaft immer wieder eine zentrale Rolle. Dies geschieht nicht nur als Bezugnahme auf die erweiterte kunsthistorische Tradition der Künstler*innen der US-amerikanischen und europäischen Conceptual Art, die seit Beginn der 1960er Jahre als Antwort auf die Verselbständigung technischer Massenfertigung überkommene Autorschafts- sowie Originalitäts- und Geniebegriffe radikal in Frage stellten, indem sie weite Teile der Produktion auf „nicht-künstlerische“ Produzent*innen auslagerten. Sanders offene, vielfache wie geteilte Autorschaft zulassende Methodologie entspringt auch einer eigenständigen Kritik an allzu simplen Vorstellungen von Werk und Autorschaft, die heute noch immer weite Teile des Kunstgeschehens beeinflussen. Sanders Auffassung von Autorschaft stellt so konsequent wie möglich dem intentionalen Tun das Lassen, dem Kalkül die Kontingenz und dem aufwendig Artifiziellen das schon Vorhandene gleichberechtigt gegenüber. Sich heute als kritisches Künstler*innen-Subjekt im ökonomistischen globalen Kunstmarkt zu behaupten, fordert mehr denn je zwingend ein Self-Branding als singuläre Autor*in – obwohl rundum die Ideologie des autonomen Subjekts zu Grabe getragen wird. Indem sie dem ichzentrierten Schöpfungsprozess oft die lebendige Rezeption und Interpretation ihrer Zeitgenoss*innen vorzieht und ihr Arbeitsleben so zu einer „permanenten Konferenz“ über radikal neue künstlerische Ideen macht, stellt sich Karin Sander auf der Ebene der Kommunikation, der Vermittlung, der Organisation von Kreativität und der Produktion der oftmals konfliktreichen Auseinandersetzung mit schon bekannten und noch unbekannten Grauzonen des Autorschaftlichen. Im Unterschied zur Mehrzahl der heute arbeitenden Künstler*innen fungiert sie gleichermaßen als Autorin wie als delegierende Organisatorin, als Ermöglicherin, als Kritikerin, als Herausgeberin, als Redakteurin, als Übersetzerin und/oder als experimentelle Arrangeurin, die plurale Kreativitäten zu orchestrieren vermag – oder dem schon Bestehenden einen neuen Rahmen bietet, der diesem eine vollkommen andere öffentliche Existenzweise verschafft. Eine der möglichen Übersetzungen des Begriffs „Autor*in“ ist eben, wie Karin Sanders vielschichtige Auktorialität im realen Leben vorführt, nicht nur „Schöpfer*in“, sondern auch „Veranlasser*in“. Von Clemens Krümmel

 

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